Leistungsklassen & Baugrößen einer Infrarotheizung

Infrarotheizungen gibt es heutzutage in den verschiedensten Baugrößen, Formen, Materialien und auch Leistungsklassen. Auf Ersteres und Letzteres möchten wir hier genauer eingehen:


Was sagt die Leistung über eine Infrarotheizung aus? Wann ist ein großes und wann eine kleines Heizpaneel sinnvoll? Und ist der eine Faktor überhaupt vom anderen abhängig? All das und wie Sie Ihren Heizbedarf berechnen können, erfahren Sie hier.

Leistungsklassen bei Infrarotheizungen

Jede Infrarotheizung hat eine gewisse Leistung (Einheit: W für Watt bzw. kW für Kilo-Watt ), die sie im Betrieb grundsätzlich erbringen kann. Dabei ist diese Angabe - wie oft irrtümlich angenommen wird - erst einmal keine Garantie für die tatsächliche Wärmeleistung, sondern eher das "Heizpotential" des Paneels. Denn dabei spielen Verarbeitungsqualität sowie Oberflächenbeschaffenheit eine zu große Rolle. 


So kann beispielsweise eine Infrarotheizung A (500W) weitaus mehr Wärme erzeugen wie Infrarotheizung B (500W), und das bei gleichem Verbrauch wohl gemerkt! Deshalb ist es so wichtig, hierbei nicht knausrig zu sein, denn langfristig macht sich Qualität bezahlbar. 

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Welche Leistungsklassen gibt es?

Standardmäßig liegen Infrarotheizkörper bei Leistungsklassen von 300-900 Watt. Handelt es sich aber um sehr große Räume oder zum Beispiel eine Lagerhalle, gibt es auch Modelle mit über 1000 Watt. Als Vergleichswert können Sie sich an folgenden Verhältnissen orientieren: Eine 300-Watt-Infrarotheizung reicht für Räume, die rund 3-7 m² haben. Wenn Sie jedoch eine Fläche von 15-22 m² heizen wollen, sollten es rund 900 Watt oder etwas weniger sein.


Grundsätzlich gilt: Alle Infrarotheizkörper, die eine Leistung von wesentlich unter 300 Watt mitbringen, sind mäßig sinnvoll. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Sie damit nur Strom verbrauchen, ohne aber den Raum merklich zu erwärmen, ist relativ hoch.

Infrarotheizung 300 Watt

Die Leistungsklasse bzw. die Baugröße einer Infrarotheizung sollte sich immer an den zu beheizenden Raum anpassen.



Warum ist die Leistungsklasse einer Infrarotheizung wichtig?

Es lohnt sich nicht zuletzt finanziell, bei der Leistungsklasse genauer hinzuschauen. Denn dieser Aspekt entscheidet mit darüber, ob tatsächlich sinnvoll geheizt wird. Eine hohe Wattzahl bedeutet nicht zwingend effizientes Heizen, sondern kann ganz im Gegenteil die Stromkosten unnötig in die Höhe schießen lassen. „Viel hilft viel“ ist also ein Spruch, den Sie bei Leistungsklassen von Infrarotheizungen lieber nicht allzu wörtlich nehmen sollten: Nicht für jede Raumgröße ist jede Leistungsklasse geeignet.


Die Leistungsklasse beeinflusst zudem das Wohlfühlklima im betreffenden Raum. Wird das Zimmer zum Beispiel durch mehrere Geräte mit niedriger Leistung erwärmt, entsteht dadurch meist sogar ein angenehmeres Klima, als wenn ein einziges Heizelement mit hoher Leistungsfähigkeit zum Einsatz kommt. Denn in ersterem Fall können sich die Wärmewellen gleichmäßiger verbreiten und kommen aus verschiedenen Richtungen, was als angenehmer empfunden wird.


Vergleichbar ist die Situation mit Sonnenstrahlen: Es ist für den Menschen weitaus angenehmer, am ganzen Körper die Sonnenwärme zu spüren. Den wird zum Beispiel nur der Rücken direkt angestrahlt, kommt man dort schnell ins Schwitzen, während die Füße vielleicht noch kalt sind – kein idealer Zustand also. Ähnlich ist es auch mit den Wärmewellen eines Infrarotheizkörpers.

Baugrößen einer Infrarotheizung

Ein großer Vorteil von Infrarot-Heizelementen ist die Vielfältigkeit, was Baugrößen und -formen betrifft. Es gibt die praktischen Heizstrahler in diversen Formaten, die konkreten Maße hängen dabei immer vom Hersteller und der gewünschten Form ab. Zur Auswahl stehen zum Beispiel:


  • Heizelemente im Format 600 x 400 mm mit einer Leistung von 210 Watt

  • Heizelemente im Format 1100 x 600 mm mit einer Leistung von 600 Watt

  • Heizelemente im Format 2000 x 800 mm mit einer Leistung von 1400 Watt

Die erste Variante reicht gerade einmal für rund 3 m² und ist rein theoretisch betrachtet nur selten sinnvoll. Schließlich dürfte sich kaum jemand für längere Zeit in einem Raum dieser Größe aufhalten. Wie zuvor erwähnt, sind Leistungen unter 300 Watt meistens wenig sinnvoll – meistens, aber eben nicht immer.


Variante 2 beheizt eine Fläche von bis zu 14 m², während mit Variante 3 potenziell schon bis zu 36 m² angenehm erwärmt werden können. Welche Abmessung am sinnvollsten ist, hängt letztendlich unter anderem von den Raumverhältnissen ab.

Infrarotheizung 400 Watt

Die Baugröße steht hierbei grundsätzlich meist im Zusammenhang mit deren Leistung. So lässt sich eine Infrarotheizung mit 1000 Watt beispielsweise einfach von einem Modell mit 300 Watt unterscheiden.


In einem stark verwinkelten Raum sollten Sie zum Beispiel lieber mehrere Heizelemente einsetzen und diese klug verteilen. Andernfalls stellt sich das Wärmeempfinden erst nach längerer Zeit ein und Sie verheizen unnötig viel Strom.


„Mehr ist mehr“ gilt auch, wenn Sie etwa ein hohes Wohnzimmer in einer Galerie-Wohnung beheizen wollen, welches gleich mehrere Ebenen umfasst. In diesem Fall sollten Sie die Heizelemente an verschiedenen Wänden so anbringen, dass die Wärmewellen sich möglichst gut ergänzen und das Wärmegefühl sich schnell einstellt.


Die Baugröße der Heizelemente sollten Sie auch davon abhängig machen, welche Montageart geplant ist. Denn ein großflächiges Heizelement an der Decke hat einen anderen Effekt als mehrere kleine Heizkörper, die an unterschiedlichen Wänden montiert sind. Ein Patentrezept gibt es hier nicht: Auf die räumlichen Voraussetzungen kommt es an!

1000 Watt oder mehr? Darauf sollten Sie achten

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, ob Sie nicht grundsätzlich am besten mit Infrarot-Heizkörpern beraten sind, die mindestens 1000 Watt Leistung mitbringen, nachdem sich doch 300-Watt-Heizkörper vermeintlich nicht auszahlen. Die Antwort lautet aber in diesem Fall: Wählen Sie im Zweifelsfall lieber mehrere kleine Heizelemente und verteilen Sie sie geschickt über den Raum.

Für effizientes Heizen müssen übrigens auch die Bau-Materialien bei dem betreffenden Heizelement passen, vor allem dann, wenn ein hoher Heizbedarf besteht. Setzen Sie auf hochwertige Produkte aus Keramik, Edelstahl etc. Diese sollten idealerweise nicht nur das TÜV-Prüfzeichen tragen, sondern auch nachweisbar mit einem Zertifikat ausgestattet sein. Nur so lassen sich Fälschungen umgehen.


Nicht zuletzt spielt natürlich bei der Wattzahl die Isolierung des Hauses bzw. der Wohnung eine Schlüsselrolle. So müssen Sie zum Beispiel in einem schlecht isolierten Raum mit mindestens 32 Watt pro Kubikmeter rechnen, während es bei sehr guter Isolierung – zum Beispiel in einem Passivhaus – auch nur 6 Watt sein können. Als Faustregel gilt: Je älter die Immobilie, desto höher muss wahrscheinlich die Wattzahl ausfallen.

Infrarot-Heizbedarf berechnen: So geht’s

Leistungs- und Baugröße sollten also von Raumgröße und Isolierung abhängig gemacht werden – aber was heißt das nun konkret? In einigen wenigen Schritten können Sie selbst berechnen, welchen Heizbedarf Sie beim Heizen mit Infrarot theoretisch hätten.

Errechnen Sie zunächst das Raumvolumen in Kubikmetern, indem Sie die Quadratmeter mit der Raumhöhe multiplizieren. Gehen Sie dann von 21 Watt pro Kubikmeter aus und kalkulieren Sie 200 Watt als Reserve ein. Schließlich sollte man an sehr kalten Tagen bzw. bei grundsätzlich geändertem Wärmebedarf nicht frieren müssen.


Je höher die so errechnete Wattzahl, desto größer ist vermutlich auch der Raum. Um sinnvoll zu heizen, sollten Sie deshalb den Wert auf mehrere Heizelemente mit geringerer Leistung splitten und dabei auch die Reserve mit einbeziehen. Bedenken Sie außerdem die Zahl der Außenwände, denn dementsprechend steigt die Heizlast.

Infrarotheizung 500 Watt

Mit dem richtigen Rechenvorgang können Sie sich einen ersten Eindruck verschaffen, wie Sie eine Infrarotheizung für Ihr Zuhause dimensionieren können.

Zeit für ein konkretes Beispiel: Ein Raum mit 12 m² Fläche und einer Raumhöhe von 2,5 m hat 30 m³ Raumvolumen (12 x 2,5 = 30). Bei durchschnittlicher Isolierung kann man nun von 630 Watt ausgehen (30 x 21), dazu kommt eine Reserve von 200 Watt. Idealerweise heizen Sie diesen Raum also mit rund 800-900 Watt. Je nach Aufteilung des Zimmers kann es sich lohnen, diese Leistung auf mehrere Heizelemente aufzuteilen.


Grundsätzlich lässt sich für nahezu jeden Raum mit mindestens durchschnittlicher Isolierung die passende Leistungsklasse und Baugröße finden, wenn man mit Infrarot heizen möchte. Natürlich sollten Sie nicht überstürzt entscheiden, sondern am besten sich im Vorfeld schlau machen und Ihren Heizbedarf gezielt ausrechnen. So können Sie das volle Potenzial Ihrer Infrarotheizung(en) ausschöpfen – und werden nie wieder anders heizen wollen.